Auf dem Schweighofareal in Kriens entsteht ein neues urbanes Quartier. In Etappen entstehen insgesamt 21 Gebäude. Fünf Gebäude im nördlichen Bereich des Quartiers werden von der Schweighofpark AG und der St. Anna Stiftung erstellt. Für diese Gebäude wurde ein Studienwettbewerb durchgeführt. Eine ausdrückliche Vorgabe war, dass die Gebäude aus Holz erstellt werden sollen, was für einen Studienwettbewerb dieser Art einzigartig war.
Beste Lösung für beide Gebäudegruppen
Im Sommer hat ein Beurteilungsgremium aus Investoren und Architekten sowie auswärtigen Experten die Eingaben nach spezifischen Kriterien beurteilt. Nach einer intensiven Auseinandersetzung mit den Projekten fiel der Entscheid einstimmig auf das Projekt «Veranda» des Architektenteams Lütolf und Scheuner, Luzern. Das Beurteilungsgremium kam einstimmig zum Schluss, dass das Projekt «Veranda» in beiden Gebäudegruppen die beste Lösung anbietet, also für die zwei Gebäude der Schweighofpark AG zur Horwerstrasse hin sowie für die drei Gebäude der St. Anna Stiftung direkt daneben gelegen.
Siegerprojekt «Veranda»
Den Projektverfassern gelingt es, mit präzisen Feinjustierungen der Gebäudevolumetrien im Rahmen der stringenten Vorgaben des Gestaltungsplanes, die ortsbaulichen Qualitäten zu stärken. Die beiden Zeilenbauten WW1 und WZ1 entlang der Horwerstrasse erfahren durch eine rhythmische Überformung der Strassenfassade eine feine Staffelung, die sich gut in die bestehende Körnigkeit der umliegenden Bauten integriert. Diese leichte Staffelung findet sich auch auf der Südfassade und vermag in Verbindung mit der Westorientierung der Längsbaute WZ1 die räumlich beengte Situation im Bereich des südlich gelegenen Zentrumbaues weitgehend zu entschärfen.
Die beiden Baubereiche der Längsbauten WW1 und WZ1 entlang der Strasse und der Haupterschliessung der Tiefgarage bzw. der Punkthäuser im Parkbereich werden durch unterschiedliche Wohnhaus-Typologien artikuliert. Den Zeilenbauten ist auf der Südfassade eine Verandaschicht vorgelagert, die sämtlichen Durchdienerwohnungen einen grosszügigen, privaten Aussenraum zuordnet. Zwischen den durchlaufenden Veranden und der ondulierenden Fassade entstehen auch im Aussenbereich differenzierte Raumabfolgen, welche die Aussenbereiche der einzelnen Wohnungen zudem strukturell separieren.
Die horizontale Gliederung der Gebäudevolumen durch die umlaufenden Veranden der Punkthäuser, und durch die vorgelagerten durchgängigen Veranden der Längsbauten mit ihren räumlichen Tiefenwirkung, verleihen den Wohnbauten ein feingliedriges und offenes Wesen. Dabei fungiert die Verandaschicht als Vermittler zwischen Innen und Aussen und lässt sämtliche Wohnungen am geplanten Park und dessen Baumbestand partizipieren. Ergänzt wird dieses Aussenraumkonzept bei den Punkthäusern durch gemeinschaftliche Dachterrassen, welche auf Grund der andienenden Infrastrukturnutzungen den Häusern einen hohen gemeinschaftlichen Charakter verleihen.
Die beiden Zeilenbauten wie auch die drei Punkthäuser verfügen über hohe räumliche und architektonische Qualitäten. Die 137 Wohnungen sind präzise in die Gebäudeflächen eingeschrieben und verfügen über den geforderten Wohnungsspiegel. Die grosse Vielfalt der Wohnungstypologien (Durchdienerwohnungen bei den Zeilenbauten und Eckwohnungen bei den Punkthäusern) die vorgeschlagenen Varianten mit Atelierwohnungen zum Platz und ansprechende Studentenwohnungen auf dem gleichen Konstruktionsraster, zeugen von der intensiven Auseinandersetzung der Projektverfasser mit dem differenzierten Wohnen an diesem Ort.
Den Projektverfassern gelingt eine vorbildliche Synthese der Konstruktionsvorgaben in Holz einerseits und der architektonischen Qualitäten der Wohnhäuser in Bezug auf den Ausdruck und die räumlichen Aspekte andererseits. Das Projekt Veranda schöpft aus diesen spezifischen Vorgaben des Konstruktions- und Materialisierungskonzepts in Holz einen ökologischen Mehrwert für das Quartier und deren Bewohner.