Die neue Gesamtsportanlage von Wattwil umfasst Aussensportanlagen, eine Dreifachturnhalle sowie deren verkehrsmässige Erschliessung, einschliesslich der Parkierung. Um diese Aufgabe zu lösen, sind in einer Präqualifikation aus 46 Bewerbungen sieben Teams ausgewählt worden. Gefordert waren architektonische sowie landschaftsplanerische Kompetenzen. Das siegreiche Partnerteam soll mit den weiteren Realisierungsschritten beauftragt werden, sofern die kantonale Campuslösung umgesetzt wird.
Eine weitere Aufgabe bei der Projektierung war, ergänzend zum Basisprogramm Synergien mit dem Schwimmbad und der Minigolfanlage inklusive der hierfür erforderlichen Parkierung aufzuzeigen.
In einem mehrstufigen Prozess wurden die sieben Projektbeiträge analysiert und eingehend beurteilt. Das Siegerprojekt überzeugte schliesslich durch das klare Anlagekonzept für die Aussenanlagen als auch der Sporthalle. Es hat aber auch Verbesserungspotenzial. Die Kritikpunkte liegen im Detailbereich und lassen sich nach Auffassung des Beurteilungsgremiums beheben, ohne dass damit die Projektidee geschwächt wird. Auch die Wirtschaftlichkeit in Erstellung und Betrieb ist durch die Gebäudekubatur, die unter dem Mittel der eingereichten Projekte liegt, nachgewiesen.
Siegerprojekt «Elias»
Den Projektverfassern ist es gelungen, ein überzeugendes Konzept für die Gesamtsportanlage Rietwis zu entwickeln: Die einzelnen Anlageteile mit den verschiedenen Sportfeldern und der Dreifach-Sporthalle fügen sich selbstverständlich in das vom Flusslauf der Thur, der Topographie und den bestehenden Gewerbebauten geprägte Areal ein. Mit einem gut ausgelegten Wegnetz sind die Sportplätze untereinander, mit der neuen Sporthalle und mit dem Quartier verbunden. Die Beachvolleyballfelder liegen betrieblich günstig zur Sportanlage wie zum Schwimmbad. Die ergänzenden Vorschläge für die Gastronomie und einer erweiterbaren Parkierungslösung mit einer Tiefgarage lassen zweckmässige Synergien mit der bestehenden Schwimmbad-/Minigolfanlage erwarten.
Die auf den ersten Blick nüchterne Anordnung der Spiel- und Sportfelder wird mit einem themenreichen Aussenraumkonzept überlagert, welche sogar die Zwischenbereiche der Spielfelder gestalterisch nutzen. Die ganze Freiraumanlage mit den Sportplätzen, dem Schwimmbad und der neuen Sporthalle wird begrünt, wodurch eine parkähnliche Aussenraumstimmung entsteht. Bezüglich der Parkierung soll der Bau einer Unterniveaugarage vertieft abgeklärt werden.
Der Hauptraum der Sporthalle ist um etwa drei Meter im Terrain abgesenkt und wird durch ein umlaufendes Fensterband vom Erdgeschossniveau abgelöst. Der eigenständige Entwurf führt zu einer guten und weitgehend blendungsfreien Hallenbelichtung sowie zu einer besonderen Raumstimmung. Durch seine allseitige Durchlässigkeit bestehen rundum Sichtbezüge zum parkähnlichen Aussenraum.
Zwei etwa fünf Meter hohe Plattenträger lagern auf den vertikalen Treppenkernen und tragen die quer dazu laufenden Sekundärträger. Diese eigenständige Hallenkonstruktion, die zur Hauptsache aus Holz ausgeführt werden soll, erfüllt die wichtigen Ansprüche an Ökologie und Nachhaltigkeit.