Zur Entlastung des Verkehrs im Welschdörfli und zur besseren Durchwegung der Altstadt mit dem Langsamverkehr plant die Stadt Chur eine neue Langsamverkehrsverbindung für Fussgänger und Radfahrer. Die Jury empfiehlt das Projekt «Arcocoira» von Bänziger Partner und Ritter Schumacher. Mit der sanft mäandrierenden Wegführung und der filigranen, spielerisch erscheinenden Brückenkonstruktion wird eine ausgezeichnete städtebauliche Integration im sensiblen Bereich des Gewässerraums der Plessur und der historischen Bauten und Anlagen erreicht.
Siegerprojekt «Arcocoira»
Der Projektvorschlag «Arcocoira» ist eine obenliegende schlanke Stahlbogenbrücke mit gekrümmter Fahrbahn. Die Hänger mit Spiralseilen sind alternierend links und rechts mit einem Abstand von je 4.85 m angebracht. Die Brücke weist eine Länge von 76.0 m und eine Fahrbahnbreite von 3.0 m auf. Das Verhältnis der Brückengeometrie passt mit dem Bogenstich von 13.0 m zur Spannweite von 64.0 m mit 1/5 sehr gut. Die gesamte Brücke besteht aus insgesamt 120 t Stahl, und auf der Fahrbahn wird ein Gussasphaltbelag von 40 mm aufgebracht.
Die Brücke hat eine sehr gelungene, feine Konstruktion. Mit ihrer Krümmung bringt sie einen Schwung in die Wegführung und wahrt zugleich den nötigen Abstand zu den verschiedenen Gebäuden. Mit ihrer Schlichtheit und Filigranität integriert sie sich hervorragend in die Umgebung und lädt ein, auf ihr zu flanieren und zu verweilen, ohne grosse Schwingungen zu bemerken. Die leicht über die Plessur mäandrierende Brücke kommt als gestalterisch attraktives Element gut zur Geltung.
Durch die Materialwahl Stahl erhält sie eine gute Dauerhaftigkeit und hohe Gebrauchstauglichkeit. Der Bogen der Brücke weist eine nicht alltägliche Dreieckform auf. Die spezielle Form des Dreiecksform macht eine exakte statische Beurteilung schwierig, und die Herstellung dürfte technisch aufwendig sein.
(Auszug aus dem Jurybericht)