Entschiedene Wettbewerbe
Sprache
Art des Verfahrens
Baukategorie
Art der Aufgabe
Beschaffungsform
Kanton
Fachgebiet Federführung
Jahr
- 23.06.2022ProjektwettbewerbZürich
Ersatzneubau Schulanlage Leimbach, Zürich
- 21.06.2022ProjektwettbewerbTessin
Ristrutturazione del Palazzo del Pretorio, Locarno
- 20.06.2022ProjektwettbewerbJura
Extension de l'institut St-Germain
- 17.06.2022ProjektwettbewerbZürich
Ersatzneubau Wohnsiedlung Probstei Ost und West, Zürich
- 16.06.2022ProjektstudieFribourg
Construction d’une école, d’une salle double et d’une salle spécialisée de gymnastique, Romont
- 15.06.2022ProjektwettbewerbSolothurn
Ersatz SBB-Aarebrücke Solothurn
- 13.06.2022ProjektwettbewerbBern
Neubau Baubereich 04 Inselspital, Universitätsspital Bern
- 10.06.2022IdeenwettbewerbWaadt
Une entrée pour Plateforme 10, Lausanne
- 08.06.2022ProjektwettbewerbWallis
Reconstruction du bivouac Mittelaletsch CAS
- 07.06.2022ProjektstudieZürich
Neubau Lehrschwimmbad, Stäfa
- 03.06.2022ProjektstudieLuzern
Seetalplatz Ost, B1-B3, Emmen
- 30.05.2022ProjektstudieThurgau
Ersatzneubau KVA Thurgau
- 27.05.2022ProjektwettbewerbZürich
Neugestaltung Spitzgarten, Klosterinsel Rheinau
- 25.05.2022ProjektwettbewerbBasel
Erneuerung Schulanlage Fröschmatt, Pratteln
- 23.05.2022ProjektstudieBasel
Uni-Quartier Dreispitz Münchenstein
- 17.05.2022ProjektwettbewerbWallis
OIKEN sous-station électrique, bureaux, parking-silo et habitation, Sion
Neubau Ausbildungshalle Magglingen
Offenes Verfahren
17 Kapellenweg, 2532 Magglingen/Macolin
Publikationsdatum
17.07.2017
Auftraggeber
Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL)
SIA 142
Galerie
Auftraggeber & Jury
Fachrichter
- Hanspeter Winkler (Architekt ETH SIA, Leiter Projektmanagement BBL (Vorsitz)),
- Marco Graber (Architekt ETH SIA BSA, Bern / Zürich),
- Bettina Neumann (Architektin ETH SIA BSA, Zürich),
- Christiane von Roten (Architecte EPFL SIA, Chavannes-près-Renens),
- Barbara Suter (Architektin ETH, Gesamtprojektleiterin BBL),
Sachrichter
- Madeleine Deckert (Gemeindepräsidentin Evilard),
- Matthias Remund (Direktor BASPO),
- Franka Seidt (Strategisches Immobilienmanagement BBL),
- Hanspeter Wägli (Chef Nationales Sportzentrum Magglingen NSM),
- Charles Giger (Objektverantwortlicher BBL),
Wettbewerbsresultat
Das Bundesamt für Sport (BASPO) sorgt für die Entwicklung und Mitgestaltung der nationalen Sportpolitik. Zeitgemässe Infrastrukturen sind eine zentrale Voraussetzung einer wirksamen Sportförderung. In den vergangenen Jahren haben sich die Anforderungen an die Ausbildungs- und Trainingsinfrastruktur laufend verändert. Um die zunehmenden Bedürfnisse im Ausbildungsbereich abzudecken, soll auf dem Areal des Nationalen Sportzentrums in Magglingen eine neue Ausbildungshalle (dreifach Sporthalle) mit integrierter Schwinghalle erstellt werden. Dazu hat das BBL im Dezember 2016 einen offenen Projektwettbewerb für Generalplanerteams ausgeschrieben. 61 Teams haben Beiträge eingereicht.
Den ersten Rang belegt das Projekt «Wunderbaum» des Architekturbüros Aeby Aumann Emery architectes aus Freiburg. Der Neubau des Siegerprojekts fügt sich sehr gut in die Waldlichtung ein und überzeugt durch seine betrieblich wie auch funktional optimalen Grundrisse sowie durch wirtschaftliche Aspekte.
Rangierte Projekte
1. Rang «Wunderbaum» (Aeby Aumann Emery architectes)
Die Entscheidung ein autonomes, sich in seiner Lage von der Sport-Toto-Halle distanzierendes Gebäude zu bauen, ermöglicht einen Sichtbezug auf die weiter unten liegende Waldlandschaft. Dieser Ansatz wird von der Jury als richtige Interpretierung des gebauten Umfelds von Magglingen begrüsst.
Das neue Gebäude bildet die Grenze zur bestehenden Bebauungsstruktur, indem es orthogonal zur Strasse am Ende der Waldlichtung positioniert wird. Seine Setzung und Volumetrie reagieren in rationaler Art und Weise auf die Bedingungen des Areals und Raumprogramms. Der Eingang ist klar lesbar, das Verspringen der Nord-Ost Fassade schafft einen dem Fussgänger angepassten Zwischenmassstab und nimmt Bezug auf das Vordach der Sport-Toto-Halle. Aufgrund der kompletten Trennung von der Sport-Toto-Halle wird eine separate Nutzung der neuen Halle ermöglicht.
Der bestehende Zugang zur Sport-Toto-Halle wird bis zum Eingang der neuen Halle verlängert und über Stufen und Treppen mit der oberhalb liegenden Hohmattstrasse verbunden.
Das Projekt ist sowohl grosszügig wie auch rational: Der Eingangsbereich schafft einen Begegnungsort, der Verbindungsgang der Garderoben eine Zuschauertribüne für die Schwinghalle, die Nebenräume sind funktional und kompakt und die vertikale Erschliessung effizient gelöst.
Die Position der unten liegenden Schwinghalle auf der Westseite wird von der Jury gewürdigt, da sie Sichtverbindungen zwischen Garderoben und Sport-Toto-Halle ermöglicht und somit den Raum zwischen den Gebäuden aufwertet. Die Theoriesäle sind aneinandergereiht und befinden sich selbsterklärend im Süden in Verbindung zur Landschaft.
Das Projekt weist eine sehr gute interne Unterteilung der Garderoben auf. Die Situierung und Zugänglichkeit des Geräteraums ist ideal gelöst. Die Anbindung des Geräteraums sowie der Hallen an die Hohmattstrasse bietet zusätzliche betriebliche Vorteile. Das Projekt verfügt über eine gute unterirdische Anbindung an die Sport-Toto-Halle mittels Tunnel und Warenlift. Im Bereich der Lehrergarderoben und Theorieräume kann die Sauber- und Schmutzgangtrennung jedoch nicht eingehalten werden.
Die Jury unterstreicht die Klarheit des statischen Konzepts, das sich in der Fassade durch die Schichtung der Holzstruktur auf einen Betonsockel widerspiegelt. Der vorgeschlagene Filter aus Latten stellt eine intelligente Lösung dar, die grosse Freiheit bei der Positionierung der Öffnungen ermöglicht und gleichzeitig Sonnenschutz bietet, indem die Orientierung der Latten entsprechend definiert werden kann.
Das Projekt ist mit grosser Sorgfalt hinsichtlich Materialisierung und Konstruktion ausgearbeitet, um den Neubau mit dem Ort und der Sport-Toto-Halle in Einklang zu bringen.
Das Projekt gibt eine adäquate Antwort auf das Pflichtenheft des Wettbewerbs und fügt sich subtil in Landschaft und Topographie ein. Mit der bestehenden Halle bildet das neue Gebäude ein harmonisches Ensemble.
Die vertikale Erschliessung muss dahingehend verbessert werden, dass sie den geltenden Brandschutznormen entspricht.
2. Rang «2:1» (arb Architekten)
Im Projekt 2:1 wird das neu zu erstellende Bauvolumen als eigentliche Erweiterung der bestehenden Sport-Toto-Halle verstanden. Dieses Verständnis durchdringt konzeptionell das gesamte Projekt. So wird schon aussenräumlich eine Situation geschaffen, die dieses Konzept wiederspiegelt: der neue Baukörper passt sich in seiner Form und seinem Ausdruck der bestehenden Sport-Toto-Halle an; mit einem Versatz im Grundriss und Schnitt sowie einem präzise dazwischen eingepassten Verbindungsstück reagiert das neue Volumen adäquat sowohl auf das bestehende Gebäude wie auch auf die geneigte Terrainsituation, die Waldlichtung und die vorbeiführende Strasse und bildet somit eine neue Grossform, welche ortsbaulich und typologisch sehr überzeugend ist...
Das Gebäudevolumen des Projekts ist relativ gross. Dies ist wohl bedingt durch die Absicht, ein klares Volumen ohne Abtreppungen zu schaffen; so wurden z.B. die Galerie und der Dachaufbau, wie auch die Erschliessung mittels Saubergang strukturbedingt eher überdimensioniert.
Das Projekt überzeugt mit seiner klaren und adäquaten Setzung, welche sowohl der bestehenden Anlage als auch der Topografie und Landschaft in hohem Masse gerecht wird. Mit der Erweiterung wird eine grosszügige neue Gesamtanlage geschaffen, welche es gut schafft, den Altbau mit der Erweiterung in Einklang zu bringen und welche durch gut proportionierte Räume und angemessene Raumbezüge die Anlage auch im Innern zusammenwachsen lässt.
3. Rang «Hippopotame» (Stücheli Pestalozzi Schiratzki Architekten)
Die Projektverfasser leiten die differenzierte Setzung des Neubaus aus einer vertieften ortsbaulichen Analyse ab: Die bestehenden Gebäude in Magglingen werden jeweils vom Landschaftsraum umspült und betten sich harmonisch in die Umgebung ein. Dieser grundlegenden Charakteristik des Ortes wird Rechnung getragen, indem das Gebäude als Solitärbau, abgerückt von der Sport-Toto-Halle, situiert wird. Die leichte Ausdrehung verstärkt die Wahrnehmung des Neubaus als eigenständiges Gebäude. Der schmale, kompakte Neubau folgt der Falllinie des Hanges und erlaubt dadurch das Durchfliessen des Landschaftsraumes. Die gewählte Setzung erlaubt einen Sichtbezug zwischen Strassenraum und südlichem Waldrand, was als sehr positiv beurteilt wird. Nicht zu überzeugen vermögen hingegen die seitlichen Galerien, welche ein ausgeprägtes gestalterisches Element bilden, deren weiterer Nutzen aber nicht erkennbar ist...
4. Rang «À Niveau» (Scheitlin Syfrig Architekten)
Das Projekt präzisiert die Begrenzung des bestehenden Vorplatzes, indem der neue Baukörper der Dreifachsporthalle senkrecht zur bestehenden Sport-Toto-Halle gesetzt wird. Um eine Verbindung zwischen beiden Gebäuden herzustellen, wird das bestehende Vordach verlängert und ein neuer Eingangspavillon darunter plaziert. Er trennt den öffentlichen Vorplatz ab und wird zum verbindenden Element. Durch die Anbindung der beiden Hallen entstehen betriebliche Synergien. So ermöglicht der Pavillon beispielsweise die Nutzung des Raumes auf dem Garderobendach zwischen den beiden Hallen zum Aufwärmen. Die beiden Volumen sind von der Nordseite klar lesbar, die Jury bedauert jedoch, dass dies von der Südseite nicht ebenfalls zutrifft. Die Verlängerung der Fassade des neuen Gebäudes auf dem Turnhallenniveau in Richtung Sport-Toto-Halle widerspricht der Idee von zwei durch eine Fuge verbundenen Baukörpern...
5. Rang «Der Übersprung» (BUR Architekten)
Die Verfasser des Projektes «Der Übersprung» positionieren die neue Ausbildungshalle parallel zur bestehenden Sport-Toto-Halle. Während sich diese als flaches Volumen in das Gelände einschmiegt, steht das kompakte Volumen der neuen Trainingshalle senkrecht zum Hang und bildet gleichzeitig einen Abschluss zum Wald wie auch einen Auftakt für Besucher, die von Westen her kommend das Gelände des Nationalen Sportzentrums betreten.
Das ungleiche Gebäudepaar mit jeweils eigenständigem Charakter bildet durch seine Setzung auf selbstverständliche Weise eine gemeinsame Ankunftssituation. Dieser neu geschaffene Vorplatz ist in seiner Dimensionierung angemessen für die Nutzung als Treffpunkt nach dem Sport oder bei Veranstaltungen...
Der Beitrag überzeugt durch eine einfache und präzise Setzung des kompakten und gut proportionierten Gebäudevolumens sowie durch sorgfältig ausgearbeitete Grundrisse, welche einerseits hohe räumliche Qualitäten und spannende Sichtbezüge ermöglichen, anderseits angemessene Erschliessungsflächen aufweisen und der Funktionalität der Nutzung Rechnung tragen.
Leider gibt es keine Aussagen zur Aussenfläche zwischen den beiden Gebäuden. Da sich die Schwinghalle nicht zu diesem Zwischenraum öffnet, erscheint dieser Raum als schwierige Restfläche im Hang.
6. Rang «Kilian» (Armon Semadeni Architekten)
Für die Aufgabenstellung einer neuen Ausbildungshalle auf der freien Lichtung neben der Sport-Toto-Halle zeigt das Projekt «Kilian» einen würdigen westlichen Abschluss der Sporthallenbauten des nationalen Sportzentrums in Magglingen auf.
Die klare Konzeption der Stapelung der Hauptvolumen Ausbildungshalle–Verteilungsplattform mit Nebenräumen und Schwinghalle sorgt durch die geschickte Verschiebung des Hallenvolumens für eine äussere Ablesbarkeit der Nutzungen, und gewährt eine verträgliche Massstäblichkeit...
Dem Projekt gelingt es mit einer selbstverständlichen Volumensetzung, eine überzeugende Lösung für die Ausbildungshalle aufzuzeigen. Der Entwurf als Solitär schlägt die Umsetzung der geforderten funktionalen Nutzung in einer gelungenen Materialisierung vor. Spannende Sichtbeziehungen im Inneren sowie nach aussen überzeugen durch den sensiblen Umgang des Verfassers an diesem Ort. Die Grundrissdisposition jedoch überzeugt nicht vollumfänglich.
7. Rang «Alpenglühen» (group 8)
Die grosse Sporthalle und die Schwinghalle werden übereinander in einem kompakten Gebäude quer zur Sport-Toto-Halle im hinteren Teil der Waldlichtung angeordnet. Im hangunteren Bereich übernimmt der Neubau die Flucht der bestehenden Halle, nach Norden schiebt er sich zur Strasse hin und entwickelt so eine Präsenz bis zur alten Turnhalle und dem Parkplatz im Osten des Areals. Der eher knappe Abstand zur Sport-Toto-Halle, die von einem Eingriff bis auf den unterirdischen Verbindungstunnel weitgehend unberührt bleibt, erlaubt dennoch eine willkommene Sichtbeziehung von der Strasse dem fallenden Gelände entlang an den südlichen Waldrand der Lichtung; allerdings bleibt die Qualität dieses Zwischenraumes aufgrund des relativ engen Abstandes eher fragwürdig. Gesamthaft wirkt das Gebäudevolumen im räumlichen Kontext der Waldlichtung aufgrund seiner Dimension und der Übernahme der südlichen Gebäudeflucht der Sport-Toto-Halle etwas sperrig und raumverdrängend...
(Auszug aus dem Jurybericht)