Die Idee ist vielversprechend: Über die Erweiterung des bestehenden Jona-Centers hinaus soll der bislang industriell geprägte Unort einer attraktiven, dichten Mischung aus Arbeiten und Wohnen weichen. Ein erster Studienauftrag für die Aufgabe endete Mitte 2012 jedoch ergebnislos, da laut Jurybericht keines der vier Projekte die Aufgabe befriedigend gelöst hatte. Allerdings hatte die AMAG, neben Hans Nef einer der beiden privaten Investoren, zum Abschluss des laufenden Verfahrens entschieden, auf einen Verkaufsstandort mit Werkstatt zu verzichten – also die Rahmenbedingungen zu verändern, wenn auch zum Einfacheren. In der Folge konnten die privaten Investoren überzeugt werden, einen zweiten Studienauftrag zu erteilen, an dem sich auch die Stadt (finanziell) beteiligte.
Während im ersten Verfahren die Lösungsstrategie der Teilnehmenden noch nicht klar zu erkennen war, entschieden sich beim zweiten Studienauftrag vier der acht Teams für hybride Bauten aus grossflächigen Gewerbesockeln und horizontal darüber ge schichtetem Wohnen und Arbeiten. Städtebaulich am überzeugendsten gelingt die Klärung im Projekt «Yona» der Zürcher Architekten Pfister Schiess Tropeano & Partner. Sie überformen den Baukörper des bestehenden Einkaufszentrums an den Querseiten mit zwei Wohnscheiben. Zusammen mit zwei ähnlich gestalteten Neubauten fassen sie so einen trapezförmigen Platz als Zentrum. Von dort aus sind fussläufige Anbindungen in alle Richtungen möglich. Ausserdem gelangt man vom Platz auch in alle erdgeschossigen Verkaufsflächen. Auf den Dächern der Flachbauten schlagen die Architekten Atriumwohnungen vor, die teppichartig um einen Innenhof organisiert sind. In den Scheiben sind nach Ausrichtung unterschiedliche Wohnungstypen gestapelt. Allerdings überschreiten die Wohnbauten die maximale Gebäudehöhe von 25 m.
Text: Alexander Felix, Architekt