Entschiedene Wettbewerbe
Sprache
Art des Verfahrens
Baukategorie
Art der Aufgabe
Beschaffungsform
Kanton
Fachgebiet Federführung
Jahr
- 05.06.2023ProjektwettbewerbZürich
Neubau Wohnsiedlung Heidi Abel, Zürich
- 02.06.2023ProjektwettbewerbBern
Sanierung und Erweiterung Schulanlage Kandermatte, Thierachern
- 01.06.2023ProjektwettbewerbGenf
Groupe scolaire/villas secteur Mervelet
- 30.05.2023ProjektwettbewerbWallis
Brückenwettbewerb mit Schulhauserweiterung und Neugestaltung Gemeindezentrum Bitsch
- 26.05.2023ProjektstudieBasel
Neue Signaletik Augusta Raurica
- 26.05.2023IdeenstudieBern
Testplanung Uferparkanlage im Brüggmoos, Brügg
- 25.05.2023ProjektwettbewerbWaadt
EPSM Les Myosotis à Montherod
- 24.05.2023ProjektwettbewerbAargau
Neubau Kantonsschule Stein im Fricktal
- 22.05.2023ProjektwettbewerbLuzern
Erweiterung Kantonsschule Reussbühl
- 19.05.2023ProjektstudieZürich
Testplanung Limmattaler Energiezentrum
- 16.05.2023IdeenwettbewerbBern
Dorfplatz Steffisburg
- 15.05.2023ProjektstudieGenf
Aménagement du parc de Vuillonnex
- 12.05.2023ProjektwettbewerbBasel
Wohnüberbauung Baufelder C+D mit Bauteil-Wiederverwendung, Areal Walkeweg Nord Basel
- 10.05.2023ProjektwettbewerbWallis
Bâtiment pour services publics, Liddes
- 09.05.2023ProjektwettbewerbBern
Sanierung und Erweiterung Campus Langenthal
- 08.05.2023ProjektstudieSt. Gallen
Neubau Schulhaus Eggersriet
Hochschulcampus in Brig
Offenes Verfahren
Waldmattenweg, 3900 Brig
Publikationsdatum
03.08.2016
Auftraggeber
Universitäre Fernstudien Schweiz + Fernfachhochschule
Galerie
Auftraggeber & Jury
Fachrichter
- Anton Ruppen (Architekt BSA Reg A, Adjunkt des Kantonsarchitekten, DHDA, Sitten Präsident des Preisgerichtes),
- Gion Caminada (Dipl. Arch. ETH BSA SIA, Professor an der ETH Zürich),
- Lorenzo Giuliani (Dipl. Arch. ETH BSA SIA, Zürich),
- Domenico Iacobucci (Architekt STS, SUPSI, Manno),
- Roland Imhof (Dipl. Arch. ETH SIA, Stadtarchitekt, Brig-Glis),
- Hans Ritz (Dipl. Arch. ETH, alt Stadtarchitekt, Brig-Glis),
- Philipp Jordan (Architekt FH, Architekt DHDA, Sitten),
- Philippe Venetz (Architekt FH Reg A, Kantonsarchitekt, Sitten),
Sachrichter
- Patrick Amoos (Vizepräsident der Stadtgemeinde Brig-Glis),
- Bruno Attinger (Ausschussmitglied FS-CH, Brig),
- Walter Borter (Vizepräsident FFH-CH, Brig),
- Stefan Bumann (Chef kantonale Dienststelle für Hochschulwesen, Sitten),
- Kurt Grünwald (Direktor FFHS Brig),
- David Albasini (Kant. Dienststelle für Hochschulwesen, Sitten),
- Stéphane Pannatier (Direktor FS-CH, Brig),
Wettbewerbsresultat
Ziele des Wettbewerbs
Mit dem Projektwettbewerb sollen die baulichen Voraussetzungen für einen Campus geschaffen werden, der sowohl für die Universitäre Fernstudien Schweiz FS-CH als auch für die Fernfachhochschule FFHS (Mitglieder der Scuola universitaria professionale italiana SUPSI) optimale Betriebsabläufe zu erbringen vermag. Der Organisator erhofft sich zudem Synergien für beide Institutionen. Das adaptive Büroraumkonzept soll eine grosse Variabilität von Arbeitssituationen ermöglichen.
Eingegangene Projekte
Bei der Fernfachhochschule wurden von den 60 angemeldeten Teilnehmern 50 Wettbewerbsbeiträge eingereicht.
Empfehlung des Preisgerichts
Das Preisgereicht empfiehlt der Bauherrschaft einstimmig, die Verfasser des erstrangierten Projektes Nr. 7 Kuma mit der Weiterbearbeitung und Ausführung zu beauftragen.
Beschriebe der rangierten Projekte
Kuma (1. Rang, 1. Preis: Markus Schietsch Architekten)
Das Projekt bezieht sich auf die charakteristische Struktur des Quartiers, welche durch unterschiedliche Gebäudetypen und viele Punkthäuser geprägt ist. Als sechsgeschossiger Solitärbau rückt es von den Parzellenrändern ab und bildet einen als Obstgarten gestalteten Freiraum, der das Gebäude allseitig umgibt. Dadurch erhält das Gebäude eine gute Präsenz, die dem öffentlichen Charakter einer universitären Institution Gestalt und Identität verleiht. Die genaue Lage des Gebäudes auf dem Areal wird allerdings noch hinterfragt. Eine Verschiebung des Gebäudes nach Osten würde im Westen einen grösseren Vorraum schaffen, den Blick auf den ortsprägenden Hang freigeben und die Solitärwirkung stärken.
Das umgebende Gartenfeld wird geprägt durch einen Kiesplatz mit niederstämmigen Obstbäumen, welche durch Schwarzkiefer ergänzt werden und an Walliser Kulturlandschaften erinnern. Die Idee, das Gebäude mit einem raumtiefen Anbau direkt zu erweitern, ist überzeugend. Einerseits würde die stadträumliche Konzeption bewahrt, anderseits könnten Lifte und Treppen auch für die Erweiterung dienen.
Eine weitere prägende Idee des Projektes ist die Organisation des Gebäudes in drei jeweils zweigeschossigen Arbeits-, Forschungs- und Konferenzcluster, welche die gestellten Anforderungen der Nutzer sehr gut erfüllen. Auf Stadtebene ist der erste Cluster mit den öffentlichen Nutzungen angeordnet, in den Obergeschossen folgen die Cluster der beiden Hochschulen. Sehr gut angeordnet ist der zentrale Raum, welcher über zwei Geschosse greift und als kommunikatives Zentrum dient. Die zwei Geschosse eines Clusters sind zudem über eine interne Treppe noch miteinander verbunden. In allen Cluster ermöglicht der zweigeschossige Raum Begegnung, Austausch und gemeinschaftliche Arbeit und kann auf einfache Weise eine zentrale Anforderung umsetzen. Die Einstellhalle und Nebenräume im Untergeschoss hingegen müssten in einer kompakteren Figur angeordnet sein.
Die Gebäudestruktur des Gebäudes ist effizient und sinnvoll auf die Dimensionen der Räume abgestimmt. Vier innere Stützen, vier Eckstützen und jeweils zwei Betonscheiben tragen die Deckenplatten und übernehmen zugleich die Aussteifung des Gebäudes. Die Gebäudehülle ist als Doppelhautfassade konzipiert. Die äussere Erscheinung zeichnet die innere Gebäudestruktur nach und wird durch die prägnanten Fassadenstützen und den feinen Schleier der äusseren Verglasung charakterisiert. Mit den doppelgeschossigen Stützen und der über zwei Geschosse greifenden Rahmung der Verglasung werden die Einheiten der Cluster auf feine Art ausgedrückt.
Durch eine effiziente Trag- und Infrastruktur und eine kompakte Organisation auf sechs Geschossen weist der Vorschlag im Vergleich aller Projekte eine durchschnittliche Wirtschaftlichkeit auf.
Das Projekt kann auf allen Ebenen eigenständige Lösungen aufzeigen. Es erzeugt einen guten Freiraum auf dem Areal, gut nutzbare Innenräume und Raumbeziehungen und kann der Institution der Hochschule eine offene und prägnante Erscheinung verleihen.
Campus (2. Rang, 2. Preis: Von Ballmoos Krucker Architekten)
Das rasterförmige Gebäude sucht sowohl im Programm wie in den räumlichen Beziehungen die Nähe zum Stadtraum wie auch zum Landschaftsraum. Diese Ambivalenz kommt in mehreren Hinsichten präzis zum Ausdruck. Durch eine klare Setzung zur Haupterschliessungsstrasse wird die Zugehörigkeit zur Stadt aktiviert. Südseitig reagiert das Gebäude mit einer Abstufung zur topographischen Kante. Im Zwischenbereich zur Postgarage entsteht eine grössere, freie Fläche, die als Sportplatz benutzt werden kann. Von der Setzung profitieren auch die dahinterliegenden Wohnbauten – die Landschaft mit ihrer ausgeprägten Topographie fliesst sozusagen ins Haus. Nach einer zweiten Bauetappe wäre das Gelände nahezu vollständig überbaut und die aussichtsreichen Qualitäten würden etwas verloren gehen...
Der Beitrag überzeugt durch einen konzeptionellen Lösungsansatz, der trotz seiner etwas technischen Anmutung eine poetische Note bekommt.
Above And Below (3. Rang, 3. Preis: Atelier Summermatter Ritz, Architekten)
Geprägt vom eindrücklichen Nachbarbau schlagen die Verfasser einen präzise gesetzten zweigeschossigen Flachbau vor. Zusammen mit der Postgarage von Heidi und Peter Wenger soll ein starkes Ensemble entstehen, das die Schinerstrasse fasst und eine Tendenz für zukünftige Bebauungen vorgibt.
Der niedrige Körper übernimmt die Fluchten der Nachbarbauten und bettet sich zurückhaltend in die Nachbarschaft ein. Ob die expressiv ausladende Dachstruktur und der skulpturale Treppenturm der Institution die erwünschte Präsenz in der Stadt verschaffen, wird von der Jury in Frage gestellt...
Fazit: Ein mutiger Beitrag, welcher mittels einer grossen Struktur und einem grosszügigen, atmosphärischen Innenraum die erwünschte Einzigartigkeit des Hochschulgebäudes erreicht, jedoch die Erwartungen an Präsenz im Quartier und dessen Aufwertung nicht ganz zu erfüllen vermag.
Quattro (4. Rang, 4. Preis: SAM Architekten und Partner)
Ein klar geschnittener und präzis strukturierter Baukörper wird nahe am Strassenraum im Südosten der Parzelle gesetzt. Mit dieser Setzung werden Restflächen zwischen Gebäude und Strasse vermieden. In Westen bildet sich eine grosszügige Fläche als Zugang und als Aussenraum. Von der Positionierung profitieren die Anwohner der dahinterliegenden Häuser – ihnen bleibt die Aussicht zur eindrücklichen Topographie erhalten. Mit der bewussten Setzung am Rande der Parzelle wird der Ausdruck eines Solitärs verstärkt. Durch die Gebäudehöhe wird an diesem Ort sowohl ein Übergang als auch ein Abschluss zum etwas heterogenen Quartier geschaffen...
Der Beitrag zeigt überzeugend auf, was der Holzbau auch in der Stadt leisten kann. Auch wenn im Planschnitt nicht geklärt werden kann wie der Übergang vom Raum zum äusseren, umlaufenden Steg gemacht wird, so ist der Entwurf dennoch als ein vielversprechender Ansatz zu betrachten. Auch die Vorstellung einer Verfremdung der äusseren Holzstützenstruktur durch eine Metallverkleidung – als Gegensatz zu der dichten Atmosphäre des Holzkerns mit ihren Holzkassettendecken – vermag zu berühren. Eine vor dem rauen Klima geschützte Lern- und Arbeitswelt.
FUV (5. Rang, 5. Preis: ARGE Atelier Jordan & Comamala ISMAIL Architectes)
Die präzise Setzung des Baukörpers an den Ostrand des Perimeters schafft einen guten Situationsbezug und lässt auf der Westseite einen grosszügigen Platz entstehen. Dieser öffnet sich zur Stadt und zum Zirkusplatz. Als öffentlicher Raum bildet er ein vermittelndes Element zwischen der Stadt und dem Hochschulcampus; nimmt aber auch gekonnt Bezug zur Grünzone des Wohnbaus auf der Nordseite. Das Projekt erbringt damit den gewünschten städtebaulichen Beitrag...
THERafji (6. Rang, 6. Preis: Ken Architekten)
Das Projekt antwortet auf die heterogene Struktur des Quartiers mit einem fünfgeschossigen Solitärgebäude und einem grosszügigen Platzraum, der die Erkennbarkeit der Hochschule als öffentliches Gebäude unterstützt. Folgerichtig liegt der Hauptzugang in Bezug zu Platz und Stadtzentrum an der Westseite des Neubaus. Als Ort der Begegnung wird der Platz durch einen Baumhain und einen texturierten Belag auf der Grundlage der Website-Codes der Hochschulen gestaltet. Die Erweiterung soll anstelle des Baumhains treten und als zweigeschossiges Gebäude in Erscheinung treten. Dieser Vorschlag kann nur bedingt überzeugen, da der Platz wesentlich verkleinert und die Solitärwirkung des Hauptbaus geschwächt würde...
Das Projekt stellt einen sorgfältigen und anregenden Beitrag zur gestellten Aufgabe dar. Nicht ganz überzeugen können die architektonische Erscheinung und vor allem die innere Raumfigur, welche den kommunikativen Bedürfnissen der Institute zu wenig Rechnung trägt.
(Textquelle: Auszug aus dem Jurybericht)