Nachdem die Stimmbürger/-innen des Kantons Schaffhausen im Februar 2016 der Übertragung der Liegenschaften auf dem Geissberg-Areal, dem jetzigen Standort des Kantonsspitals, in den Besitz der Spitäler Schaffhausen zugestimmt haben und zwischenzeitlich eine auf die zukünftigen Bedürfnisse ausgerichtete Zonenplanänderung des Areals vom Regierungsrat gutgeheissen wurde, steht einer weiteren Konkretisierung des grossen Bauvorhabens für die bauliche Erneuerung des Kantonsspitals aus politischer und rechtlicher Sicht nichts mehr entgegen.
Im Rahmen eines SIA-konformen, anonymen öffentlichen Projektwettbewerbs mit Präqualifikation haben 12 Architekten ihre Beiträge im Sommer dieses Jahres eingereicht. Auf einstimmige Empfehlung des Preisgerichts hat sich der Spitalrat am 4. Dezember 2017 für das Projekt «Canotila» der Arbeitsgemeinschaft Bollhalder Eberle Architektur und Itten+ Brechbühl AG entschieden und beabsichtigt, die Verfasser mit der Weiterbearbeitung des Projekts zu beauftragen.
Siegerprojekt «Canotila»
Vorliegend ist ein fünfgeschossiger kubischer Neubau als Solitär mit drei Innenhöfen, der entlang der Geissbergstrasse errichtet wird. Darin untergebracht wird das gesamte Leistungsangebot der ambulanten und der stationären Akutsomatik sowie diverse weitere zentrale Funktionen.
Das Gebäude kommt in direkter Nachbarschaft zum jetzigen Kantonsspital zu stehen. Dessen in den 1950er-Jahren erstellte und in den 1990er-Jahren renovierte, filigrane Trakte werden umfassend saniert und im Rahmen des Gesamtkonzeptes teilweise neuen Nutzungen zugeführt.
Die beiden in den 1970er-Jahren erstellten und seither ohne Durchführung einer grundlegenden Sanierung genutzten Bauten hingegen werden nach Bezug des Neubaus abgebrochen. An deren Stelle entsteht ein grosszügiger Park, der auch im Falle künftiger baulicher Erweiterungen nicht an Attraktivität einbüssen würde.
Die Realisierung des Bauvorhabens ist ohne grössere Störungen des laufenden Spitalbetriebs möglich. Flankierend wird für den motorisierten Individualverkehr in peripherer Lage ein Parkhaus zwischen dem Neubau und dem bestehenden ehemaligen Personalhochhaus errichtet, das sich gut in das bewaldete Gelände einfügt.
Das Neubauprojekt überrascht mit seiner Einfachheit in der Volumetrie und Struktur sowie der Präzision der Setzung, die den Bezug zum bestehenden Gebäude herstellt und gleichzeitig seine Eigenständigkeit wahrt. Der grosszügige Freiraum wird dem Charakter des Standortes gerecht und vermag die Identität des Ganzen überzeugend zu stärken.
Das Projekt weist die für einen Spitalbau geforderte Nutzungsflexibilität auf, um auf die sich stetig wandelnden Anforderungen des Spitalwesens situativ reagieren zu können. Mit der Klarheit in der räumlichen und organisatorischen Konzeption, der Angemessenheit und Sorgfalt der Ausformulierung sowie der zu erwartenden guten Wirtschaftlichkeit in Betrieb und Unterhalt wird den wesentlichen Rahmenbedingungen vollumfänglich Rechnung getragen.
(Medienmitteilung)
Organisation
blumergaignat